ComancheMan’s Kinocharts 2008

Januar 1st, 2009 by ComancheMan

Es ist ja nun schon fast ein jährliches Ritual geworden, dass wir unsere Defizite im Bewerten der aktuellen Filme damit wieder auszugleichen versuchen, indem wir zum Jahresende unsere Jahrescharts präsentieren. Also, das Jahr ist wieder einmal am Ende angekommen und hier sind wir wieder! Diesmal im neuen Design und mit neuem Redaktionssystem. Enjoy!


Dieses Jahr fällt auf, dass ich deutlich weniger Filme gesehen habe als in den letzten beiden Jahren. Das hat aber weniger mit deren Qualität zu tun, als mit persönlichen Gründen (ja, nEon ist damit gemeint!).

Aber hier erstmal die Liste:

13. Cloverfield
Wenn man sich mit der uninspirierten Idee einen Film komplett aus der Perspektive einer DV-Kamera zu zeigen noch anfreunden kann, so ist der Spaß spätestens bei den uninteressanten Mid-Twen-Charakteren mit Idiotencharme vorbei. Und auch das New York-plättende Monster ist eine einzige Enttäuschung, es sieht aus wie eine schlechte Kopie aus dem amerikanischen Godzilla-Film. Auf Grund der Kamera ist diese auch noch unterirdisch abgebildet.
Produziert wurde dieses Machwerk von JJ Abrahms, der inzwischen bei mir seine Reputation fast in Grund und Boden gefilmt hat. Außer Alias fällt mir bei ihm nichts mehr Gutes ein, und ja, das gilt insbesondere auch für die neueren Staffeln von LOST. Ehrlich gesagt macht mir das alles etwas zu viel Angst bezüglich seiner Star Trek-Regie, welche in 2009 zu beurteilen sein wird. Jedenfalls Finger weg von meinem deutlich schlechtesten Film des Jahres, dagegen ist sogar Transformers noch zu empfehlen!

12. James Bond 007: Ein Quantum Trost
Tja, man meint, hierzu wurde schon alles gesagt. Obwohl recht überlegt, müsste man sagen, dass dieser Film schon eher von fast allen Medien unkritisch abgefeiert wurde.
Ich bin der Meinung, dass das absolut ungerechtfertig ist. Der zweite Bond ist nach der Konzept-Überarbeitung, welche mich immer noch nicht überzeugt, leider nicht mal ein eingeständiger Film. Der aus der Games-Branche bekannte Begriff des Add-Ons passt hier perfekt. Die Story setzt das Ende aus Casino Royal fort, indem Bond sich auf einen Rachefeldzug gegen die Mörder seiner Freundin begibt, obwohl er das konsequent und fast glaubhaft die ganze Zeit leugnet. Nur dass er dabei feststellen muss, dass die Verantwortlichen ein paar absolut farblose, teils lächerlich besetzte Öko-Industrielle mit Erpresserideologie sind. Mit den üblichen Zutaten einiger fetter, auch übertriebener Explosionen und einem Schnittrhythmus, der dem Gelegenheits-Kinobesucher den Kopf wegbläst, rennt der missmutige Bond dabei durch eine Story, die nichts wirklich Neues bringt. Und dabei schafft er es noch nicht mal das Hauptbondgirl zu vernaschen. Bond mag ja heutzutage ambivalent als Marke und Marketing-Instrument einsetzbar sein, aber Bond ohne Sex und ohne guten Bösewicht lässt leider letztlich alles vermissen, was ihn einmal ausgemacht hat. Auch die souveräne, aber unauffällige Regie des Deutschen Marc Foster mag daran wenig zu rütteln.

11. Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
Dass George Lucas seine alten Filme entweder nicht mehr richtig einzuordnen versteht oder sie zumindest sinnlos finanziell melkt, hat ja eigentlich schon fast jeder bei den aktuellen Star Wars-Sachen verstanden. Aber dass er nun auch Spielberg dazu gekriegt hat, dasselbe mit den unantastbaren Indiana Jones-Filmen zu tun ist einfach nur traurig. Das Schlimmste daran ist, dass man es eigentlich mal wieder vorher besser hätte wissen können und dennoch etwas auf den Hype reingefallen ist. Hier ist Harrison Fords fortgeschrittenes Alter noch das geringste Problem, aber der Film versucht ja sowieso ständig penetrant Shia LaBeouf als Nachfolger zu etablieren. Auch über die stark schwankende Effekt-Qualität zwischen einzelnen CGI-Sequenzen könnte man vielleicht noch hinweg sehen. Was dem Film aber wirklich vergällt, ist die unpassende Story über die Verbindung der antiken Maya-Kultur mit historischen Alienbesuchern auf der Erde. Das Ganze ist selbst für Indiana Jones-Verhältnisse hanebüchen und wirkt wie Hollywood verfilmt von Däniken. Oder vielleicht auch wie der verzweifelte Versuch einer kleinen Verknüpfung zwischen den Lucas-Erfindungen Star Wars und Dr. Jones zu finden. Wenn man aber nicht die Power der alten Filme erwartet, kann man sich von einigen Passagen dennoch ganz gut unterhalten lassen. Zu mehr hat es leider nicht gereicht und das ist für die Reihe dann auch einfach zu wenig.

10. Akte X – Jenseits der Wahrheit
Noch so eine überflüssige Widerauflage. Selbst bei meiner hohen Sympathie für die Charaktere und deren Darsteller muss ich zu diesem Urteil kommen. Der Film ist ein handwerklich gut gemachter Grusel-Shocker über eine mysteriöse Mordserie an Frauen im verschneiten Norden der USA (wofür man aber beim Dreh zu den frühen Wurzeln der Serie in West-Kanada zurückfand). Der Film hat auch viele wichtige Zutaten, die Akte X immer ausmachten. Auf der anderen Seite fehlt ihm nicht nur die visuellen Kraft des ersten Films, der auch schon nicht ganz an das Serienniveau heran reichte, sondern auch die weiterführende und tiefere Story. Für das Kino braucht man für Akte X als Marke eigentlich schon Aliens, um die es hier gar nicht geht. Der Rückkehrgrund der Helden ist eher dünn bzw. wirken Xzibit und Amanda Peet deutlich passender als neue Generation der Agenten. Lässt man externe Einflüsse auf Film außen vor, macht dieses Wiedersehen aber zumindest viel Freude und für sich betrachtet nicht viel falsch. Dennoch sollten diese Trends alte Serien und Filme vergangener Jahrzehnte wiederzubeleben um, die allgemeine Ideenarmut und Risikoangst zu kaschieren, bitte nicht weiter einreißen.

9. Abgedreht
Mal wieder ein netter überschaubarer Film vom französischen Bastler Michel Gondry, der mir deutlich mehr zusagt als dessen vorheriges Werk The Science of Sleep. Außerdem ist dieser neue Film absolut passend für diese Zeit, in der ständig geremixt und mit alten Sachen neues gemacht wird. Die spielfreudigen Stars Jack Black und Mos Def müssen nämlich als verpeilte Hinterhof-Videothekare mit einfachsten Mittel die VHS-Tapes ihres Ladens nachdrehen, nachdem sie diese unfreiwillig gelöscht haben. Der Film erzeugt dabei viele Sympathien nicht nur für die guten alten analogen Medien, sondern auch fürs einfache Selbermachen von Filmen und Anderem. Leider kommen diese unheimlichen lustigen Kurzremakes alter Klassiker im Film ein bisschen zu kurz, was aber den Spaß nur wenig trübt. Im Endeffekt ein Feelgood-Movie mit anachronistischem Ansatz für Freunde des Films alter Schule und der Filme jenseits heutiger Kommerz-Kinoshows.

8. My Name is Bruce
Dieser Streifen, den ich beim Fantasy Film Fest sehen konnte, wird es wohl kaum noch ins deutsche Kino schaffen. Die Kult-Ikone Bruce Campbell persifliert hier quasi sein Leben als B-Movie-Darsteller in Personalunion als Hauptdarsteller und Regisseur. Dabei muss er plötzlich mit dem „realen Leben“ eines in einer Kleinstadt aufgetauchten chinesischen Fluchs, der etliche Opfer fordert, klarkommen. Dass das nicht ohne Rückschläge und Zweifel klappt, liegt bei Campbell quasi in der Natur der Sache, schließlich ist er „nur“ Schauspieler. Leider schafft es der Film trotz bewusster Persiflage nicht über das Story-Niveau eines guten B-Movies hinauskommen und so bleibt er ein recht witziger Horror-/Filmnerd-Movie. Aber für alle Campbell-Fans ist er sowieso Pflicht und er wird sie auch in keinen wichtigen Punkten enttäuschen ebenso wenig wie alle, die über den Status von Schauspiel-Stars gut lachen können.

7. There will be blood
Einen der beiden ganz großer Oscar-Kandidaten in Konkurrenz zu No Country for old Men stellt dieser elegische Thriller von P.T. Anderson dar. Letztlich kam er in diesem Rennen wohl zu recht etwas schlechter weg. Dennoch ist der Film sehr sehenswert, obwohl er erhebliche Längen aufweißt und die versprochene Gewalttätigkeit bis zum Ende hin eher psychologischer Natur bleibt. Inhaltlich stellt sich das als allegorische Konfrontation der Triebfedern der amerikanischen Gesellschaft dar, der des ungebremsten Kapitalismus und einer Religionsgesellschaft, die sektenhafte Anmutungen trägt. In den 20er Jahren Kaliforniens treffen so ein überambitionierter Jungpfarrer und das beängstigende Auftreten des mal wieder ziemlich over-the-top spielenden Daniel Day-Lewis aufeinander. Letzterer spielt die Lebensgeschichte seines Öl-Magnaten dennoch nur mit der nötigen Präsenz um ein Absinken des Films in ausartende Langeweile effektiv zu verhindern. Vielleicht ein anstrengender, aber durchaus nicht zu missachtender Film.

6. Tropic Thunder
Ben Stiller’s neuer Film ist wahrscheinlich die beste Komödie des Jahres. Und das obwohl es sich dabei um eine faustdicke Parodie der Verhältnisse in Hollywood selbst handelt. Bei dem verzweifelten Versuch eine völlig außer Rand und Band geratene Big-Budget-Kriegsfilm-Produktion noch zu retten, bekommt der verzweifelte Regisseur von seinem Veteranen-Berater (Nick Nolte) den Tipp doch das Ganze etwas realistischer zu drehen und seine drei völlig durchgeknallten und exaltierten Hauptdarsteller einem pseudorealistischen Szenario auszusetzen und deren „echte“ Reaktionen einzufangen. Dass das mit einem drogenabhängigen Komiker, einem Gangster-Rapper, einem auf schwarz geschminkten Method-Actor (Robert Downey, Jr.) und Ben Stiller, der versucht endlich ernste Sachen zu spielen, in einem Gebiet voller echter Drogenproduzenten nicht klappt, ist vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist diese verzweifelte Mission unheimlich lustig zu beobachten. Zusätzlich zeigt der Film noch, dass Tom Cruise (Mr. TC) doch noch nicht in völlig anderen Sphären weilt. Er spielt hier eine seiner besten Rollen seit langem als sadistischer Filmproduzent, vielleicht auch als Reflektionen seiner eigenen Erfahrungen in seinem Chefsessel bei United Artists. Selbst bei akuter Cruise-Phobie ist der Film eine uneingeschränkte Lachempfehlung.

5. Der Mann, der niemals lebte
Fast jedes Jahr kommt inzwischen ein oft guter Film über die Situation in der muslimischen Welt und das Einwirken der USA auf die entsprechenden verschiedenen Länder. Diesmal wagt sich der Großmeister Ridley Scott an das Thema, ohne allerdings dabei gleich ein Meisterwerk zu schaffen, dass seinem Werk gerecht werden würden. Die Hauptrolle hat der überraschend glaubhaft spielende Leonardo DiCaprio als erfahrener CIA-Undercover-Agent im nahen Osten und im Irak. Der schon sehr an die örtlichen Verhältnisse gewöhnte Agent muss sich gleichermaßen mit seinem verfetteten Vorgesetzten in Washington (Russell Crowe) und dem Führer des örtlichen Geheimdienstes und dessen sehr andere bis fragwürdige Methoden auseinander setzen. Das dabei extrem hohe Risiko wird ebenso eindrücklich geschildert wie die Bedeutung von asymmetrischen Konflikten in der Praxis. Weiterhin schafft es der Film auch noch die schwachen Erfolgschancen des westlichen Wirkens zu hinterfragen. Viel mehr muss ein solcher Film dann auch nicht leisten. Wenn er zusätzlich wie dieser hier auch noch relativ spannend ist, dann kann man diesen Politthriller vor Realhintergrund ruhig als ernsthaften Filmtipp empfehlen.

4. Hellboy – Die goldene Armee
Yeah, Red is back! Die wohl schrägste, erfolgreiche Comicfilm-Figur der letzten Jahre schafft es auch ein zweites Mal für angenehm humorvolle Actionunterhaltung zu sorgen. Allerdings muss ich dem wunderbaren Panoptikum Guillermo del Toro’s doch so ein, zwei Sachen ankreiden. Über so einige sehr deutlich inspirierte, um nicht zu sagen abgekupferte, Ideen, die es hier in den Film geschafft haben, könnte ich ja noch hinwegsehen; so z.B. die Baum-Kreatur, welche direkt aus einem Miyazaki-Film zu stammen scheint. Schlimmer sind hingegen deutliche Längen im Film. Und auch das streckenweise zu starke Ungleichgewicht zwischen der zwar grandios umgesetzten Fantasie-Welt und deren Wesen und ihren menschlichen Gegenparts lässt einige der wichtige Kernelemente der Hell-Boy-Geschichte wegbrechen. Ohne den menschlichen Spiegel auf Augenhöhe ist das Dilemma des Roten nicht mehr so nahbar. Schade drum, besser als die allermeisten Comicfilme bleibt er dennoch locker.

3. The Dark Knight
Der zweite Batman-Film von Christopher Nolan war der wohl unbestreitbar größte Hype des Jahres. Obwohl ich immer noch glaube, dass er doch einer der besten Filme des Jahres war, entließ mich der dunkle Ritter doch seltsamerweise relativ verstört aus dem Kino. Christian Bale baut die Rolle souverän weiter aus, der leider verstorbene Heath Ledger ist natürlich großartig als Joker und auch einige offensichtliche Schwächen des Vorgängers wurden ausgemerzt, z.B. mit der Besetzung von Maggie Gyllenhaal, die aber leider zu wenig zum Zug kommt. Was mich auch in Anbetracht des schon sehr guten Batman Begins irritiert ist der konsequent weiter fortgeführte Abbau des Comiccharakters des Films. Gotham wirkt nur noch minimal als die gefallene Metropole aus einer Comicwelt denn als austauschbare Megalopolis, die wohl alle Zuschauer weltweit ansprechen und an ihre Region erinnern soll. Ebenso führt der Film uns zusammen mit Batman ständig in Gewissenskonflikte, die sich eher vor einer allgemeinen weltweiten Angst vor Kriminellen und Terroristen abzeichnen, als vor der vor Comic-Bösewichten. Daran trägt u.a. auch die Auslegung der Joker-Figur als rücksichtslosen Psychopaten ohne nachvollziehbaren glaubhaften Hintergrund starker Anteil. Zwar ist auch dieser Film ziemlich lang, schafft es aber im Gegensatz zu anderen diesen Jahren diese Laufzeit weitestgehend spannend zu füllen. Auch wenn mich der starke Realitätsbezug des neuen Batman erschreckt, schafft er es doch die Entwicklung der Figur und Filmreihe wieder spannend und interessant zu machen. Und das muss man dieser sehr, sehr guten Comicverfilmung anrechnen. Bitte mehr davon!

2. Michael Clayton
Diesen Anwaltsthriller mit einem kaputten George Clooney in der Hauptrolle habe ich schon vor einer halben Ewigkeit gesehen und auch schon in meinen letzten Jahrescharts beschrieben. Gestartet ist er dennoch erst dieses Jahr und er schafft es auch problemlos wieder in meine Charts. In aktuellem Licht betrachtet könnte man sagen, dass er einer dieser wichtigen Filme zur sogenannten Wirtschaftskrise ist. Einen so tiefen und unheimlichen Blick in Abgründe internationaler Konzernwelten bekommt man sonst selten. Clooney spielt hier noch etwas besser als sonst einen zwar moralisch fragwürdigen Helden, der dennoch genug Restanstand zusammenkratzt um sein Interna-Wissen letztlich richtig einzusetzen. Wer es noch erträgt vom Verhalten der Konzernbosse ein schlechtes Gefühl zu bekommen, kann in diesem Film eine sehr spannende Story und grandiose Schauspieler sehen.

1. 39,90
Dieser französische Film, den unser Nachbarland auch schon 2007 zu sehen bekam, lief leider in Deutschland nur in sehr geringer Kopienanzahl. Ähnlich wie Michael Clayton nimmt sich diese Romanverfilmung eine unserer normalen Arbeitswelten in der westlichen Gesellschaft vor und zerlegt diese genüsslich, diesmal die der Werbeindustrie. Die Hauptfigur ist dabei einer der erfolgreichsten Werber überhaupt und das auch mit allem, was so dazu gehört, also Reichtum, Frauen und viele Drogen. Doch irgendwann reicht ihm das alles nicht mehr und erkennt, dass es ihn nicht ausfüllt. Auch weil er sich doch einmal ernsthaft verliebt und er beschließt seine Firma von ihnen heraus zu sabotieren.
Obwohl der Film einige kitschige Stellen und Handlungselemente aufweist und seine Glaubwürdigkeit mehr als einmal stark strapaziert, bietet er dennoch eine unglaublich geile Satire auf die Branche mit einem der überraschendsten Pseudo-Enden, die ich jemals gesehen habe. Essenziell dabei ist auch, dass er sich konsequent die Bildsprache der Werbung zu nutze macht und diese immer wieder in kleinen Sequenzen intelligent in der Filmhandlung verbaut. Zusätzlich zeigt der Film im Detail auch die Produktion einer TV-Werbung und die dabei angelegte perverse Detailverliebtheit, die besonders auch dann wirkt, wenn man schon mal beim Dreh eines Werbespots dabei war. Dass ich diesen Film noch besser finde als den dunkle Ritter hat auch vor allem damit zu tun, dass er bei mir ohne krasses Marketing noch stärker wirkte. Somit ist er zu Recht mein Lieblingsfilm des Jahres geworden.

Sonderwertung, für Film, der wiederaufgeführt wurde:
Grindhouse (der Zusammenschnitt):
In diesem Jahr kam auch noch der Zusammenschnitt der Tarantino/Rodriguez-Zusammenarbeit aus 2007 in der originalen amerikanischen Back-to-Back-Fassung in ein paar Kino und ich nahm die Gelegenheit wahr mir dieses noch mal auf großer Leinwand anzusehen. Und das Überraschende ist, dass dieser Doppelfilm jeden der obigen Liste geschlagen hätte (auch Batman, verdammt!). Für sich hätte keiner der beiden Teilfilme es auf die Eins geschafft, siehe letztes Jahr. Bei Planet Terror muss ich sogar zugeben, dass mir gar keine Teile der langen Fassung gefehlt haben. Das war bei Death Proof zwar anders, allerdings kommt der Film in der kurzen Fassung deutlich dichter rüber. Und das macht ihn einfach noch etwas besser, auch weil die fehlenden Szenen nicht wirklich handlungsessenziell sind. Zusätzlich hatte man im Zusammenschnitt endlich einmal die Möglichkeit die legendären Faketrailer zwischen den Filmen auf großer Leinwand und nicht nur bei YouTube zu sehen. Allein das macht das Anschauen der Filme auch für Leute interessant, die schon beide einzeln kennen.

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Fazit
Ok, ich habe wirklich zu wenige Filme dieses Jahr im Kino geguckt, um mich noch ernsthaft als richtigen Kritiker zu bezeichnen. Aber beim Schreiben ist mir auch aufgefallen, dass es doch etwas mit der Qualität der Filme zu tun hatte, dass ich so selten im Kino war. Sieht man einmal von ein, zwei Perlen wie Dark Knight und Hellboy 2 ab, liefen dieses Jahr schlechte Effektschlachten, laue Fortsetzungen, Sachen, die nicht dieses Jahr gedreht wurden, und absolut unnötige, gar Marken schädigende Weiterführungen von Geschichten der 80er und 90er Jahre. Kinder, das funktioniert schon bei Musik und Radio nicht; warum habt ihr Hollywood nicht mehr den Mut zu mehr frischen Geschichten?
Deutlich wird die mangelnde Qualität der Filme des Jahres 2008 auch, wenn ich mir die sehr kurze Liste der Filme, welche ich im Kino verpasst habe, ansehe:

Iron Man
Waltz with Bashir
WALL•E
Australia

Insbesondere Waltz with Bashir nicht gesehen zu haben habe ich dabei am meisten bereut. Aber auch das ist keine Hollywood-Produktion. Besserung ist erstmal auch nicht in Sicht, so ist auch die Liste meiner Highlights für 2009 kurz:

Star Trek
Inglorious Basterds

eingeschränkt auf Valkyrie

Mit besonderer Erwartung erhoffe ich mir einen gelungenen Neustart des Star Trek-Fan-Universums. Wobei ich dennoch skeptisch bleibe, ob bei der Vielfalt der Trek-Serien und ihrer Fans so etwas überhaupt theoretisch möglich ist.
Und bevor ich die Leser jetzt ins neue Jahr entlasse, muss ich noch auf einen weiteren Lieblingsfilm dieses Jahres von mir aufmerksam machen. Und damit meine ich die gesammelte Berichterstattung über den US-Wahlkampf in diesem Jahr. Also alles von jeder einzelnen Debatte, jeden Auftritt der Kandidaten, der hierzulande zu sehen war (ich war auch an der Siegessäule), über das ZDF, ARD, CNN in der Wahlnacht bis zum zur Höchstform aufgelaufenen Jon Steward (Daily Show – Comedy Central). Die größtenteils sehr gute Qualität der politischen Berichterstattung lässt Hoffnungen für das TV-Jahr 2009 erwachsen. Nur die deutsche Politik muss sich diesem modernen Zeitalter auch endlich einmal anpassen. Da glaube ich aber eher noch an eine Veränderung bei Hollywood. In diesem Sinne: 2009. Change, we can believe in!

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